
Das GEO-Blog – Lexikon
Hier finden Sie ein Lexikon, das Ihnen zahlreiche Begriffe aus verschiedensten Themenbereichen einfach und verständlich erklärt. Ob aus der Geowissenschaft unserer Erde, dem Universum oder der Raumfahrt – die Definitionen sind kompakt und leicht zugänglich. Jeder Eintrag bietet eine schnelle Orientierung und hilft beim besseren Verständnis. Das Lexikon eignet sich ideal für Schüler, Studierende und alle Wissbegierigen. Mit wenigen Klicks gelangen Sie zur gewünschten Erklärung.
GEO-Blog - Lexikon
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A
Antarktisches Eisschild
Das antarktische Eisschild ist die größte zusammenhängende Eismasse der Erde und bedeckt nahezu den gesamten Kontinent Antarktika. Es enthält rund 70 % des weltweiten Süßwassers und ist im Durchschnitt etwa 2.100 Meter dick – an manchen Stellen sogar über 4.000 Meter. Dieses gewaltige Eisschild spielt eine entscheidende Rolle für das globale Klima und den Meeresspiegel: Wenn es schmilzt oder instabil wird, kann dies weltweit zu einem signifikanten Anstieg des Meeresspiegels führen. Besonders besorgniserregend ist der Einfluss des Klimawandels, da wärmere Ozeane das Schelfeis unterspülen und das Inlandeis destabilisieren können. Wissenschaftler beobachten das antarktische Eisschild daher genau, um frühzeitig Veränderungen zu erkennen, die langfristige Auswirkungen auf Küstenregionen und das globale Klimasystem haben könnten.
Apollo-Programm
Das Apollo-Programm war ein Raumfahrtprogramm der NASA, das zwischen 1961 und 1972 lief und das Ziel hatte, Menschen sicher auf den Mond zu bringen und wieder zurück zur Erde zu bringen. Es war Teil des sogenannten „Wettlaufs ins All“ zwischen den USA und der Sowjetunion während des Kalten Krieges. Die erfolgreichste Mission war Apollo 11, bei der am 20. Juli 1969 die ersten Menschen, Neil Armstrong und Buzz Aldrin, den Mond betraten – ein historischer Meilenstein der Menschheitsgeschichte. Insgesamt fanden sechs bemannte Mondlandungen statt, bei denen auch wissenschaftliche Experimente durchgeführt und Gesteinsproben gesammelt wurden. Das Apollo-Programm lieferte entscheidende Erkenntnisse über den Mond, die Raumfahrttechnik und die Belastbarkeit des Menschen im All.
Artemis-Programm
Das Artemis-Programm ist ein aktuelles Raumfahrtprogramm der NASA, das gemeinsam mit internationalen Partnern wie der ESA, JAXA und CSA durchgeführt wird. Ziel ist es, Menschen dauerhaft zum Mond zurückzubringen, darunter erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person, und eine langfristige Mondbasis als Vorbereitung für spätere Missionen zum Mars zu errichten. Das Programm knüpft an die historischen Erfolge des Apollo-Programms an, nutzt jedoch moderne Technologie und neue Raumfahrzeuge wie das Orion-Raumschiff und die SLS-Trägerrakete (Space Launch System). Der erste Testflug Artemis I fand 2022 unbemannt statt, Artemis II soll 2025 mit Astronauten den Mond umrunden, und Artemis III könnte voraussichtlich 2026 eine bemannte Landung auf dem Mond ermöglichen. Das Artemis-Programm gilt als zentraler Schritt für die zukünftige Erkundung des Weltraums durch den Menschen.
Asteroiden
Asteroiden sind meist unregelmäßig geformte, felsige Himmelskörper, die sich überwiegend im sogenannten Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter befinden. Sie sind Relikte aus der Entstehungszeit des Sonnensystems vor etwa 4,6 Milliarden Jahren und bestehen hauptsächlich aus Gestein, Metall oder einer Mischung aus beidem. Die meisten Asteroiden sind nur wenige Kilometer groß, einige – wie Ceres oder Vesta – erreichen jedoch mehrere Hundert Kilometer Durchmesser. Es gibt verschiedene Typen, etwa C-Typen (kohlehaltig), S-Typen (silikatreich) und M-Typen (metallisch), die sich in Zusammensetzung und Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden. Asteroiden spielen nicht nur in der Planetenforschung eine wichtige Rolle, sondern stehen auch im Fokus von Raumfahrtmissionen – etwa zur Rohstoffgewinnung oder zur Untersuchung von Einschlagsgefahren auf die Erde.
Asthenosphäre
Die Asthenosphäre ist eine zähflüssige Schicht des oberen Erdmantels, die direkt unter der Lithosphäre liegt. Sie besteht aus teilweise geschmolzenem Gestein, das sehr langsam fließt. Durch diese plastische Beschaffenheit kann die Lithosphäre auf der Asthenosphäre „gleiten“. Die Bewegungen in der Asthenosphäre treiben die Verschiebung der tektonischen Platten an. Sie spielt eine wichtige Rolle bei geologischen Prozessen wie Vulkanismus und Erdbeben.
D
Dunkle Energie
Dunkle Energie ist eine rätselhafte Form von Energie, die etwa 68 % des gesamten Universums ausmacht. Sie wirkt der Schwerkraft entgegen und sorgt dafür, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt. Obwohl sie einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Kosmos hat, kann sie bisher nicht direkt nachgewiesen werden. Ihre Existenz wird vor allem durch Beobachtungen entfernter Supernovae und der kosmischen Hintergrundstrahlung gestützt. Dunkle Energie gehört zu den größten ungelösten Rätseln der modernen Kosmologie.
Dunkle Materie
Dunkle Materie ist eine unbekannte Form von Materie, die etwa 27 % der Masse-Energie im Universum ausmacht, aber weder Licht aussendet noch direkt sichtbar ist. Sie wurde durch ihre gravitativen Effekte auf sichtbare Materie, wie Sterne und Galaxien, indirekt nachgewiesen, da sie deren Bewegung beeinflusst. Ohne Dunkle Materie könnten Galaxien nicht in der beobachteten Weise zusammenhalten und würden auseinanderdriften. Obwohl sie unsichtbar ist, spielt Dunkle Materie eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung von Strukturen im Universum. Wissenschaftler versuchen, die Natur der Dunklen Materie mit Hilfe von Experimenten und theoretischen Modellen zu verstehen, bislang ist sie jedoch noch ein großes Rätsel der Kosmologie.
E
Erdbeben
Erdbeben sind plötzliche Erschütterungen der Erdoberfläche, die durch das schnelle Freisetzen von Spannungen im Erdinneren entstehen. Diese Spannungen bauen sich meist an den Grenzen tektonischer Platten auf. Wenn die aufgestaute Energie freigesetzt wird, breiten sich seismische Wellen aus und verursachen die Erschütterungen. Erdbeben können starke Zerstörungen an Gebäuden und Infrastruktur verursachen und sind oft mit Tsunamis verbunden. Ihre Stärke wird mithilfe der Richterskala oder der Momenten-Magnituden-Skala gemessen.
Erde
Die Erde ist der dritte Planet von der Sonne und der einzige bekannte Himmelskörper, auf dem Leben existiert. Sie hat einen Durchmesser von etwa 12.742 Kilometern und besitzt eine vielfältige Atmosphäre aus Stickstoff, Sauerstoff und weiteren Gasen, die das Leben ermöglichen und vor schädlicher Strahlung schützen. Die Oberfläche der Erde besteht zu rund 70 % aus Wasser, hauptsächlich Ozeanen, und zu 30 % aus Land mit verschiedenen Landschaften wie Gebirgen, Wäldern, Wüsten und Ebenen. Die Erde dreht sich in etwa 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse, was Tag und Nacht verursacht, und benötigt etwa 365 Tage für eine Umrundung der Sonne. Dank ihres stabilen Klimas, ihres Magnetfelds und anderer günstiger Bedingungen ist die Erde Heimat für eine enorme Vielfalt an Lebewesen.
Erdkruste
Die Erdkruste ist die äußerste feste Schicht der Erde und bildet die Oberfläche, auf der wir leben. Sie besteht aus kontinentaler Kruste, die hauptsächlich aus Granit besteht, und ozeanischer Kruste, die überwiegend aus Basalt aufgebaut ist. Die Kruste ist im Vergleich zum Erdmantel relativ dünn, reicht aber bis zu mehreren zehn Kilometern tief. Sie ist in viele tektonische Platten unterteilt, deren Bewegungen Erdbeben und Vulkanismus verursachen. Die Erdkruste ist der wichtigste Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen und beherbergt zahlreiche Bodenschätze.
ESA
ESA steht für European Space Agency (Europäische Weltraumorganisation) und ist die gemeinsame Raumfahrtbehörde von derzeit 22 europäischen Staaten. Sie wurde 1975 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Paris, wichtige Zentren befinden sich unter anderem in Darmstadt (Satellitenkontrolle), Noordwijk (Technikzentrum) und Kourou (Startzentrum in Französisch-Guayana). Die ESA koordiniert und fördert die europäische Raumfahrt in den Bereichen Erdbeobachtung, Astronomie, Planetenforschung, Navigation, bemannte Raumfahrt und Satellitentechnologie. In Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie NASA, JAXA oder Roscosmos beteiligt sich die ESA an bedeutenden Missionen – darunter das Weltraumteleskop Euclid, die Mars-Mission ExoMars oder das Ariane-Raketenprogramm. Ziel der ESA ist es, Europas Zugang zum Weltraum zu sichern, wissenschaftliche Erkenntnisse zu fördern und neue Technologien für Forschung, Umweltbeobachtung und Kommunikation zu entwickeln.
Exoplaneten
Exoplaneten sind Planeten, die außerhalb unseres Sonnensystems um andere Sterne kreisen. Seit der Entdeckung des ersten Exoplaneten in den 1990er Jahren wurden Tausende solcher Welten entdeckt, die sehr unterschiedlich in Größe, Zusammensetzung und Umlaufbahn sein können. Manche Exoplaneten ähneln der Erde und liegen in der sogenannten habitablen Zone, in der flüssiges Wasser existieren könnte – eine wichtige Voraussetzung für Leben. Die Suche und Untersuchung von Exoplaneten helfen Wissenschaftlern, mehr über die Vielfalt von Planetensystemen zu erfahren und die Bedingungen für Leben im Universum besser zu verstehen. Verschiedene Methoden wie Transitmessungen, Radialgeschwindigkeitsmessungen oder direkte Bildgebung werden genutzt, um Exoplaneten zu entdecken und zu analysieren.
F
Fossilien
Fossilien sind die erhaltenen Überreste oder Spuren von Pflanzen und Tieren aus vergangenen Erdzeitaltern. Sie entstehen meist, wenn Organismen in Sedimenten begraben und über lange Zeit versteinert werden. Fossilien geben wichtige Hinweise auf die Entwicklung des Lebens und vergangene Umweltbedingungen. Durch ihre Untersuchung können Wissenschaftler das Alter von Gesteinsschichten bestimmen. Fossilien helfen auch dabei, die Evolution und die Geschichte der Erde besser zu verstehen.
G
Galaxie
Eine Galaxie ist eine riesige Ansammlung von Sternen, Planeten, Gas, Staub und Dunkler Materie, die durch Gravitation zusammengehalten wird. Es gibt verschiedene Typen von Galaxien, darunter Spiral-, Elliptische und Irreguläre Galaxien. Unsere Heimatgalaxie ist die Milchstraße, die mehrere hundert Milliarden Sterne enthält. Galaxien können allein existieren oder sich in Gruppen und Haufen zusammenschließen. Durch die Bewegung und Kollision von Galaxien verändern sich ihre Strukturen im Laufe von Milliarden Jahren.
Ganymed
Ganymed ist der größte Mond des Planeten Jupiter und zugleich der größte Mond im gesamten Sonnensystem. Mit einem Durchmesser von etwa 5.268 Kilometern ist er sogar größer als der Planet Merkur, besitzt jedoch deutlich weniger Masse. Ganymed wurde 1610 von Galileo Galilei entdeckt und gehört zu den vier sogenannten Galileischen Monden (Io, Europa, Ganymed, Kallisto). Er besteht hauptsächlich aus Gestein und Wassereis und besitzt vermutlich einen unterirdischen Ozean aus flüssigem Wasser – ein möglicher Kandidat für außerirdisches Leben. Ganymed ist zudem der einzige Mond im Sonnensystem mit einem eigenen Magnetfeld, was ihn besonders für die wissenschaftliche Erforschung interessant macht, zum Beispiel durch die geplante ESA-Mission JUICE (Jupiter Icy Moons Explorer).
Geologische Zeitskala
Die geologische Zeitskala ist ein System zur Einteilung der Erdgeschichte in verschiedene Zeitabschnitte. Sie gliedert sich in Ären, Perioden und Epochen, die durch bedeutende geologische und biologische Ereignisse gekennzeichnet sind. Die Zeitskala hilft Wissenschaftlern, die Entwicklung der Erde und das Leben darauf besser zu verstehen. Wichtige Abschnitte sind zum Beispiel das Präkambrium, das Paläozoikum, Mesozoikum und Känozoikum. Sie basiert auf Fossilienfunden, radiometrischer Datierung und geologischen Schichten.
H
Hurrikan
Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der über warmem Meerwasser entsteht und sich durch enorme Windgeschwindigkeiten sowie heftige Regenfälle auszeichnet. Er entwickelt sich typischerweise über dem Atlantischen Ozean oder im östlichen Pazifik, wenn die Wassertemperaturen über 26 °C liegen und feuchte, warme Luft in große Höhen aufsteigt. Durch die Erdrotation beginnt sich die aufsteigende Luft zu drehen, was schließlich zur Bildung eines riesigen, spiralförmigen Sturmsystems mit einem auffälligen, meist windstillen Zentrum – dem sogenannten Auge – führt. Hurrikane können Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h erreichen und große Schäden durch Sturmfluten, Überschwemmungen und zerstörerische Böen verursachen. Die Stärke eines Hurrikans wird nach der Saffir-Simpson-Skala in fünf Kategorien eingeteilt, wobei Stürme der Kategorien 3 bis 5 als besonders gefährlich gelten.
I
Io
Io ist einer der vier großen Galileischen Monde des Jupiters und gilt als der vulkanisch aktivste Himmelskörper im gesamten Sonnensystem. Er wurde 1610 von Galileo Galilei entdeckt und hat einen Durchmesser von etwa 3.643 Kilometern, was ihn etwas größer als den Erdmond macht. Ios Oberfläche ist geprägt von hunderten aktiven Vulkanen, fließender Schwefelschmelze und farbenfrohen Schwefelablagerungen – ein Ergebnis starker geologischer Aktivität, die durch die gewaltige Gezeitenkraft des Jupiters und der benachbarten Monde Europa und Ganymed verursacht wird. Diese Kräfte erhitzen Ios Inneres und treiben die ständigen Ausbrüche an, von denen einige mehrere Hundert Kilometer hoch in den Weltraum reichen. Io besitzt kaum Wasser und keine dichte Atmosphäre, bietet aber faszinierende Einblicke in die extremen geologischen Prozesse jenseits der Erde.
J
Jupiter
Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem und der fünfte Planet von der Sonne aus. Er ist ein sogenannter Gasriese und besteht überwiegend aus Wasserstoff und Helium, besitzt aber wahrscheinlich einen festen Kern tief im Inneren. Jupiter hat einen Durchmesser von etwa 143.000 Kilometern – das ist mehr als das Elffache der Erde – und eine sehr starke Gravitationskraft sowie ein komplexes Wettersystem, das den berühmten Großen Roten Fleck enthält – einen gigantischen Sturm, der seit Jahrhunderten tobt. Um den Planeten kreisen mindestens 95 Monde, darunter die vier großen Galileischen Monde: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Jupiter spielt auch eine wichtige Rolle für das Sonnensystem, da seine gewaltige Masse kleinere Objekte wie Asteroiden beeinflussen und so potenziell die Erde vor Einschlägen schützen kann.
K
Kallisto
Kallisto ist der zweitgrößte Mond des Planeten Jupiter und der drittgrößte Mond im Sonnensystem. Er wurde 1610 von Galileo Galilei entdeckt und gehört zu den vier Galileischen Monden. Mit einem Durchmesser von etwa 4.821 Kilometern ist Kallisto nur wenig kleiner als der Planet Merkur, hat aber eine deutlich geringere Dichte. Seine Oberfläche ist stark mit Einschlagkratern übersät und gilt als eine der ältesten und am wenigsten veränderten Oberflächen im Sonnensystem. Wissenschaftler vermuten, dass sich unter seiner eisigen Kruste ein Salzwasserozean befindet – was ihn zu einem interessanten Ziel für zukünftige Raumfahrtmissionen wie die ESA-Mission JUICE macht.
Klima
Klima beschreibt das durchschnittliche Wettergeschehen einer Region über einen langen Zeitraum, meist mindestens 30 Jahre. Es umfasst typische Temperaturwerte, Niederschlagsmengen, Luftfeuchtigkeit, Windverhältnisse und andere meteorologische Faktoren. Im Gegensatz zum täglichen Wetter zeigt das Klima langfristige Muster und Trends, die durch geografische Lage, Höhenlage, Meeresnähe und andere natürliche Einflüsse geprägt werden. Klimazonen wie tropisch, gemäßigt oder polar ergeben sich aus diesen langfristigen Bedingungen. Das Verständnis des Klimas ist wichtig für Landwirtschaft, Stadtplanung und den Umgang mit Umweltveränderungen, insbesondere im Kontext des Klimawandels.
Klimawandel
Klimawandel bezeichnet die langfristige Veränderung des weltweiten Klimas, insbesondere die Erderwärmung, die seit dem 20. Jahrhundert deutlich messbar ist. Hauptursache ist der vom Menschen verstärkte Treibhauseffekt, der durch den Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄) und anderen Treibhausgasen entsteht – vor allem durch Industrie, Verkehr, Energiegewinnung und Landwirtschaft. Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig und gravierend: steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher, ansteigender Meeresspiegel, häufigere Wetterextreme wie Dürren oder Starkregen sowie Veränderungen in Ökosystemen. Besonders betroffen sind empfindliche Regionen wie die Arktis, Inselstaaten oder trockene Gebiete in Afrika und Asien. Um den Klimawandel zu begrenzen, arbeiten Staaten weltweit an Strategien zum Klimaschutz und zur Anpassung an seine Folgen.
Kometen
Kometen sind kleine Himmelskörper aus Eis, Staub und Gestein, die meist aus den äußeren Bereichen unseres Sonnensystems stammen – insbesondere aus der Oortschen Wolke oder dem Kuipergürtel. Wenn ein Komet sich der Sonne nähert, erwärmt sich sein eisiger Kern, und es entstehen eine leuchtende Koma (eine Hülle aus Gas und Staub) sowie ein oft beeindruckender Schweif, der stets von der Sonne weg zeigt. Dieser Schweif kann Millionen Kilometer lang werden und besteht aus Gas (Ionenschweif) und Staubpartikeln (Staubschweif). Kometen gelten als Urmaterial des Sonnensystems und liefern wichtige Hinweise auf dessen Entstehung, da sie weitgehend unverändert geblieben sind. Berühmte Beispiele sind der Halleysche Komet oder Komet NEOWISE, die mit bloßem Auge von der Erde aus sichtbar sein können.
Kosmische Hintergrundstrahlung
Die kosmische Hintergrundstrahlung ist die älteste nachweisbare Strahlung im Universum und stammt aus der Zeit kurz nach dem Urknall. Sie entstand etwa 380.000 Jahre nach dem Urknall, als das Universum so weit abgekühlt war, dass Licht sich frei ausbreiten konnte. Diese Strahlung ist heute noch als schwache Mikrowellenstrahlung in allen Richtungen des Himmels messbar. Sie liefert wichtige Hinweise auf die Frühzeit des Universums und unterstützt die Urknalltheorie. Ihre gleichmäßige Verteilung mit kleinen Schwankungen zeigt die Anfänge der Strukturen, aus denen später Galaxien entstanden.
L
Lichtjahr
Ein Lichtjahr ist eine astronomische Maßeinheit für Entfernungen und gibt an, wie weit das Licht in einem Jahr im Vakuum zurücklegt. Da Licht sich mit einer Geschwindigkeit von rund 300.000 Kilometern pro Sekunde bewegt, entspricht ein Lichtjahr etwa 9,46 Billionen Kilometern. Diese Einheit wird verwendet, um die gewaltigen Distanzen im Weltall greifbarer darzustellen – zum Beispiel die Entfernung zu Sternen, Galaxien oder anderen Himmelsobjekten. Ein Lichtjahr ist keine Zeitangabe, sondern eine Längenangabe, obwohl das Wort „Jahr“ enthalten ist. So ist etwa Proxima Centauri, der sonnennächste Stern, rund 4,24 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Lithosphäre
Die Lithosphäre ist die feste, äußere Schicht der Erde und umfasst die Erdkruste sowie den obersten Teil des Erdmantels. Sie ist in mehrere große und kleine tektonische Platten unterteilt, die sich ständig bewegen. Die Lithosphäre „schwimmt“ auf der darunterliegenden, zähflüssigen Asthenosphäre. Diese Bewegungen der Lithosphärenplatten sind verantwortlich für Erdbeben, Vulkanismus und Gebirgsbildungen. Die Dicke der Lithosphäre variiert je nach Standort und ist unter den Ozeanen dünner als unter den Kontinenten.
M
Magmakammer
Eine Magmakammer ist ein unterirdischer Hohlraum im Erdinneren, in dem geschmolzenes Gestein, das Magma, gespeichert wird. Sie befindet sich meist unter Vulkanen und versorgt diese mit dem Magma, das bei einer Eruption an die Oberfläche gelangt. Die Größe und Form einer Magmakammer können variieren und beeinflussen die Art und Stärke eines Vulkanausbruchs. Wenn der Druck in der Magmakammer zu groß wird, kann es zu einem explosiven Ausbruch kommen. Magmakammern spielen eine zentrale Rolle im Vulkanismus und sind wichtige Quellen für geothermische Energie.
Mantelkonvektion
Mantelkonvektion ist der Prozess, bei dem heißes Material im Erdmantel aufsteigt, während kühleres Material absinkt. Diese zirkulierenden Strömungen im plastischen Mantel erzeugen Bewegungen der darüberliegenden Lithosphärenplatten. Die Wärmequelle für die Mantelkonvektion stammt aus dem Erdinneren, vor allem durch radioaktiven Zerfall. Mantelkonvektion ist eine der Haupttriebkräfte hinter der Plattentektonik und beeinflusst das Verhalten von Erdbeben und Vulkanen. Durch diesen Prozess wird Wärme vom Erdinneren zur Oberfläche transportiert.
Mars
Mars ist der vierte Planet von der Sonne und wird oft als der „Rote Planet“ bezeichnet, wegen seiner rötlichen Farbe, die durch Eisenoxid (Rost) auf seiner Oberfläche entsteht. Er ist etwa halb so groß wie die Erde und besitzt eine dünne Atmosphäre, die hauptsächlich aus Kohlendioxid besteht. Mars ist bekannt für seine beeindruckenden Landschaften, darunter den größten Vulkan des Sonnensystems, den Olympus Mons, und die tiefste Schlucht, das Valles Marineris. Es gibt Hinweise darauf, dass auf dem Mars in der Vergangenheit flüssiges Wasser existierte, was ihn zu einem wichtigen Ziel für die Suche nach außerirdischem Leben macht. Zahlreiche Raumsonden und Rover, wie Curiosity und Perseverance, erforschen den Planeten seit Jahrzehnten, um mehr über seine Geologie, Atmosphäre und potenzielle Bewohnbarkeit zu erfahren.
Meeresströmungen
Meeresströmungen sind große, beständige Bewegungen von Meerwasser, die durch verschiedene Faktoren wie Wind, Erdrotation, Salzgehalt, Temperaturunterschiede und den Austausch zwischen Ozeanen und Atmosphäre angetrieben werden. Man unterscheidet zwischen warmen und kalten Strömungen: Warme Strömungen wie der Golfstrom transportieren warmes Wasser aus tropischen in gemäßigte Breiten, während kalte Strömungen wie der Humboldtstrom kaltes Wasser aus polaren Regionen Richtung Äquator bringen. Diese Strömungen spielen eine entscheidende Rolle für das globale Klima, da sie Wärme und Energie über weite Strecken verteilen. Zudem beeinflussen sie Wetterphänomene, Niederschläge, Fischbestände und das Ökosystem der Meere. Die sogenannte globale Förderbandströmung („thermohaline Zirkulation“) verbindet die Weltmeere miteinander und wirkt wie ein riesiger Wärmetauscher für den Planeten.
Merkur
Merkur ist der sonnennächste und kleinste Planet unseres Sonnensystems. Er hat etwa ein Drittel des Durchmessers der Erde und besitzt keine nennenswerte Atmosphäre, was zu extremen Temperaturschwankungen führt – tagsüber kann es bis zu 430 Grad Celsius heiß werden, nachts dagegen bis zu minus 180 Grad Celsius kalt. Merkur ist geprägt von einer stark verkraterten Oberfläche, ähnlich dem Mond, mit vielen Einschlagskratern und ausgedehnten Ebenen. Aufgrund seiner Nähe zur Sonne ist Merkur schwierig von der Erde aus zu beobachten, wurde aber bereits von Raumsonden wie Mariner 10 und Messenger erforscht. Wissenschaftler interessieren sich besonders für seinen eisenreichen Kern, der etwa 70 % seines Durchmessers ausmacht und ihn zu einem der dichtesten Planeten macht.
Metamorphose
Metamorphose ist die Umwandlung von Gesteinen durch hohen Druck und hohe Temperaturen, ohne dass das Gestein schmilzt. Dabei verändern sich Struktur und Mineralzusammensetzung der Gesteine tief im Erdinneren. Dieser Prozess findet meist in Gebirgsregionen oder an Subduktionszonen statt. Metamorphe Gesteine wie Marmor oder Gneis entstehen durch diese Umwandlung. Die Metamorphose trägt wesentlich zur Entstehung und Veränderung der Erdkruste bei.
Meteoriten
Meteoriten sind feste Objekte aus dem All, die die Erdatmosphäre durchqueren und den Boden erreichen, ohne vollständig zu verglühen. Sie stammen meist von Asteroiden oder seltener von Kometen und bestehen aus Gestein, Metall oder einer Mischung aus beidem. Während sie durch die Atmosphäre fliegen, heißen sie Meteore oder umgangssprachlich „Sternschnuppen“ – nur der Teil, der den Aufprall übersteht, wird als Meteorit bezeichnet. Meteoriten liefern wertvolle Informationen über die frühe Geschichte des Sonnensystems, da viele von ihnen über 4,5 Milliarden Jahre alt sind. Es gibt verschiedene Typen wie Steinmeteoriten, Eisenmeteoriten und Stein-Eisen-Meteoriten, die sich in Zusammensetzung und Struktur deutlich unterscheiden.
Metropolregion
Eine Metropolregion ist ein großräumiges städtisches Gebiet, das aus einer zentralen Großstadt und ihrem Umland besteht, das wirtschaftlich, kulturell und infrastrukturell eng miteinander verbunden ist. Solche Regionen umfassen oft mehrere Städte, Gemeinden und Landkreise, die durch Pendlerströme, Verkehrsanbindungen und gemeinsame Arbeitsmärkte verbunden sind. Metropolregionen spielen eine wichtige Rolle als wirtschaftliche Zentren mit hoher Bevölkerungsdichte, zahlreichen Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen und kulturellen Angeboten. Beispiele für Metropolregionen sind das Ruhrgebiet in Deutschland, die Metropolregion Paris oder die Metropolregion New York. Aufgrund ihrer Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft stehen Metropolregionen oft im Fokus von Stadtplanung und Regionalentwicklung.
Milchstraße
Die Milchstraße ist die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem befindet. Sie ist ein riesiges, spiralförmiges Sternensystem mit einem Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren und enthält mehrere hundert Milliarden Sterne sowie Gas- und Staubwolken. In ihrem Zentrum befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch, um das sich alle Sterne, einschließlich unserer Sonne, bewegen. Von der Erde aus erscheint die Milchstraße als leuchtendes Band am Nachthimmel, da wir sie von innen betrachten und dabei in die dichten Bereiche der galaktischen Scheibe blicken. Die Milchstraße ist Teil einer Galaxiengruppe, der sogenannten Lokalen Gruppe, und bewegt sich gemeinsam mit anderen Galaxien durch das Universum.
N
NASA
NASA steht für National Aeronautics and Space Administration und ist die zivile Raumfahrtbehörde der Vereinigten Staaten. Sie wurde am 29. Juli 1958 gegründet und nahm ihre Arbeit im Oktober desselben Jahres auf, als Antwort auf den sowjetischen Erfolg mit dem Satelliten Sputnik 1. Die NASA ist für die Planung und Durchführung von Raumfahrtmissionen, die Erforschung des Weltraums, der Erde und anderer Himmelskörper sowie für die Entwicklung neuer Luft- und Raumfahrttechnologien verantwortlich. Zu den bekanntesten Programmen gehören die Apollo-Mondlandungen, die Space Shuttle-Missionen, das Hubble-Weltraumteleskop, der Mars-Rover Perseverance und die Beteiligung an der Internationalen Raumstation (ISS). Heute arbeitet die NASA auch eng mit internationalen Partnern und privaten Raumfahrtfirmen zusammen, um künftige Projekte wie die Artemis-Mondmissionen und eine bemannte Reise zum Mars zu realisieren.
Neptun
Neptun ist der achte und äußerste Planet unseres Sonnensystems. Er ist ein Eisriese und ähnelt seinem Nachbarn Uranus in Größe und Zusammensetzung, mit einer Atmosphäre aus Wasserstoff, Helium und Methan, was ihm seine charakteristische blaue Farbe verleiht. Neptun hat einen Durchmesser von etwa 49.500 Kilometern und besitzt ein dynamisches Wettersystem mit den schnellsten Winden im Sonnensystem, die Geschwindigkeiten von bis zu 2.100 Kilometern pro Stunde erreichen können. Der Planet verfügt über mindestens 14 bekannte Monde, von denen Triton der größte ist und sich durch seine ungewöhnliche rückläufige Umlaufbahn auszeichnet. Neptun wurde bisher nur von der Raumsonde Voyager 2 im Jahr 1989 aus der Nähe erforscht, die viele wichtige Informationen über diesen fernen Gasplaneten lieferte.
Neutronenstern
Ein Neutronenstern entsteht, wenn ein massereicher Stern nach einer Supernova- Explosion kollabiert, sein Kern jedoch nicht zu einem Schwarzen Loch wird. Er besteht fast ausschließlich aus Neutronen und besitzt eine extrem hohe Dichte – ein Teelöffel Materie würde mehrere Milliarden Tonnen wiegen. Neutronensterne sind meist nur etwa 20 Kilometer groß, haben aber mehr Masse als unsere Sonne. Einige senden regelmäßige Strahlungssignale aus und werden als Pulsare bezeichnet. Trotz ihrer geringen Größe gehören sie zu den extremsten und faszinierendsten Objekten im Universum.
Nördlinger Ries
Das Nördlinger Ries ist ein großer, fast kreisrunder Einschlagkrater in Bayern, Deutschland, mit einem Durchmesser von etwa 24 Kilometern. Er entstand vor rund 14,6 Millionen Jahren durch den Einschlag eines Asteroiden oder Kometen. Der Aufprall war so gewaltig, dass er die lokale Landschaft stark veränderte und besondere Gesteinsarten wie den sogenannten Suevit hinterließ – ein durch den Einschlag geschmolzenes und verfestigtes Gestein. Das Nördlinger Ries ist heute eine wichtige Forschungsstätte für Geologen und Planetenforscher und bietet zugleich ein faszinierendes Beispiel für die Folgen von Meteoriten-Einschlägen auf der Erde. In der Mitte des Kraters liegt die Stadt Nördlingen, die sich in einem natürlichen Becken befindet, das durch den Einschlag entstanden ist.
O
Olympus Mons
Olympus Mons ist der größte bekannte Vulkan im Sonnensystem und befindet sich auf dem Planeten Mars. Er ragt etwa 22 bis 26 Kilometer über die umliegende Marsoberfläche empor und hat einen Durchmesser von rund 600 Kilometern – das entspricht in etwa der Fläche von ganz Italien. Olympus Mons ist ein sogenannter Schildvulkan, was bedeutet, dass er durch langsam fließende Lava mit sehr flachen Hängen entstanden ist. Aufgrund der geringen Schwerkraft und des Fehlens tektonischer Platten auf dem Mars konnte der Vulkan über Millionen Jahre wachsen, ohne einzustürzen. Obwohl heute keine vulkanische Aktivität mehr beobachtet wird, gilt Olympus Mons als relativ jung im geologischen Maßstab und könnte theoretisch wieder ausbrechen.
P
Planet
Ein Planet ist ein Himmelskörper, der sich in einer Umlaufbahn um einen Stern befindet und dabei genug Masse hat, um durch seine eigene Schwerkraft eine annähernd kugelförmige Form zu bilden. Er hat seine Umlaufbahn von anderen Objekten geräumt und besitzt keine eigene Lichtquelle, sondern reflektiert das Licht seines Sterns. Planeten bestehen aus Gestein, Gas oder einer Kombination aus beidem. In unserem Sonnensystem gibt es acht Planeten, darunter die Erde. Exoplaneten sind Planeten, die Sterne außerhalb unseres Sonnensystems umkreisen.
Plattentektonik
Die Plattentektonik ist die Theorie, die erklärt, wie sich die starren Lithosphärenplatten der Erde bewegen. Diese Platten schwimmen auf der darunterliegenden, plastischen Asthenosphäre des Erdmantels. Durch ihre Bewegungen entstehen verschiedene Phänomene wie Erdbeben, Vulkane und Gebirgsbildungen. An den Plattengrenzen können sich Platten auseinanderbewegen, aufeinander zu oder aneinander vorbei gleiten. So prägt die Plattentektonik die Erdoberfläche und beeinflusst das Klima und die Lebensbedingungen auf der Erde.
Proxima Centauri
Proxima Centauri ist der sonnennächste bekannte Stern und gehört zum Dreifachsternsystem Alpha Centauri, das sich im Sternbild Zentaur befindet. Mit einer Entfernung von nur etwa 4,24 Lichtjahren ist er der erdnächste Nachbarstern außerhalb unseres Sonnensystems. Proxima Centauri ist ein sogenannter Roter Zwerg – ein kleiner, kühler und lichtschwacher Stern, der nur etwa ein Achtel der Sonnenmasse besitzt und deutlich weniger hell leuchtet als unsere Sonne. Trotz seiner geringen Helligkeit ist er für die Astronomie von großer Bedeutung, da sich mindestens ein erdähnlicher Exoplanet in seiner habitablen Zone befindet: Proxima Centauri b, der möglicherweise flüssiges Wasser tragen könnte. Proxima Centauri zeigt zudem starke magnetische Aktivität und heftige Sternausbrüche (Flares), die Einfluss auf die Atmosphäre und Lebensfreundlichkeit seiner Planeten haben könnten.
S
Saturn
Saturn ist der sechste Planet von der Sonne aus und nach Jupiter der zweitgrößte Planet im Sonnensystem. Er ist ein Gasriese und besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, besitzt aber vermutlich einen festen Kern im Inneren. Saturn ist besonders bekannt für sein beeindruckendes Ringsystem, das aus Milliarden von Eis- und Gesteinsbrocken besteht und von allen Planetenringen im Sonnensystem das auffälligste und größte ist. Der Planet hat über 140 bekannte Monde, darunter der große Mond Titan, der eine dichte Atmosphäre und flüssige Methanseen besitzt. Saturn wurde von mehreren Raumsonden untersucht, am ausführlichsten von der NASA/ESA-Mission Cassini, die zwischen 2004 und 2017 faszinierende Daten über den Planeten, seine Ringe und Monde lieferte.
Saturn V Rakete
Die Saturn V war die größte und leistungsstärkste Trägerrakete, die je gebaut wurde, und wurde von der NASA im Rahmen des Apollo-Programms zwischen 1967 und 1973 eingesetzt. Mit einer Höhe von 110 Metern und einem Startgewicht von rund 3.000 Tonnen konnte sie Nutzlasten von über 140 Tonnen in den Erdorbit und etwa 50 Tonnen zum Mond transportieren. Entwickelt wurde sie unter der Leitung von Wernher von Braun und seinem Team am Marshall Space Flight Center. Insgesamt wurden 13 Saturn-V-Raketen gestartet, darunter alle erfolgreichen Apollo-Mondmissionen sowie der Start der Skylab-Raumstation. Die Saturn V gilt bis heute als Symbol für die technischen Spitzenleistungen der bemannten Raumfahrt und ihre Größe und Leistung wurden bislang von keiner anderen Rakete übertroffen.
Schwarzes Loch
Ein Schwarzes Loch ist ein extrem massereiches Objekt, dessen Gravitationskraft so stark ist, dass nichts, nicht einmal Licht, entweichen kann. Es entsteht meist beim Kollaps eines massereichen Sterns am Ende seines Lebenszyklus. Die Grenze, ab der nichts mehr entkommt, nennt man den Ereignishorizont. Schwarze Löcher können unterschiedliche Größen haben – von stellar bis supermassiv, wie im Zentrum vieler Galaxien. Sie lassen sich nur indirekt nachweisen, etwa durch die Bewegung umliegender Sterne oder durch Röntgenstrahlung von einfallender Materie.
Seafloor-Spreading
Seafloor-Spreading ist der Prozess, bei dem sich neue ozeanische Kruste an mittelozeanischen Rücken bildet. Dabei steigt heißes Magma aus dem Erdmantel auf und erstarrt an der Meeresoberfläche, wodurch der Meeresboden wächst. Durch die kontinuierliche Neubildung bewegt sich die alte Kruste seitlich von der Bruchzone weg. Dieser Vorgang ist ein wichtiger Bestandteil der Plattentektonik und trägt zur Verschiebung der Erdplatten bei. Seafloor-Spreading erklärt auch, warum sich die Ozeane im Laufe der Zeit verändern und erweitert werden.
Sedimentation
Sedimentation ist der Prozess, bei dem Partikel wie Sand, Schlamm oder organisches Material aus Wasser, Luft oder Eis abgelagert werden. Diese Ablagerungen sammeln sich über Zeit an Flussbetten, Seen, Meeresböden oder Wüstenflächen. Durch den Druck der darüber liegenden Schichten verfestigen sich diese Sedimente zu Sedimentgesteinen. Sedimentation spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Landschaften und Böden. Außerdem sind Sedimentschichten wichtige Archive der Erdgeschichte und enthalten oft Fossilien.
SpaceX Rakete
SpaceX-Raketen sind moderne Trägerraketen, die vom US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX unter der Leitung von Elon Musk entwickelt wurden. Die bekannteste ist die Falcon 9, eine teilweise wiederverwendbare Rakete, die seit 2010 zuverlässig Satelliten, Raumkapseln und Fracht zur Internationalen Raumstation (ISS) transportiert. Eine stärkere Variante, die Falcon Heavy, ist aktuell eine der leistungsfähigsten Raketen der Welt und kann schwere Nutzlasten in hohe Erd- und interplanetare Orbits bringen. In Entwicklung befindet sich derzeit die Starship-Rakete, ein vollständig wiederverwendbares Raumfahrtsystem, das für zukünftige Missionen zum Mond, Mars und darüber hinaus geplant ist – auch im Rahmen des Artemis-Programms der NASA. SpaceX hat mit seinen Raketen die Raumfahrt revolutioniert, vor allem durch Kostenreduktion, Wiederverwendbarkeit und einen hohen Starttakt.
Stern
Ein Stern ist ein glühender Himmelskörper, der durch Kernfusion in seinem Inneren Energie erzeugt. Diese Energie strahlt in Form von Licht und Wärme ins All. Sterne bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Sie entstehen aus Gas- und Staubwolken und durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien, je nach Masse. Unsere Sonne ist ein typischer Stern und die wichtigste Energiequelle für das Leben auf der Erde.
Subduktion
Subduktion ist ein geologischer Prozess, bei dem eine tektonische Platte unter eine andere abtaucht und in den Erdmantel sinkt. Dieser Vorgang findet meist an konvergenten Plattengrenzen statt, wo eine ozeanische Platte unter eine kontinentale oder eine andere ozeanische Platte gedrückt wird. Beim Absinken der Platte entsteht viel Druck und Wärme, was oft zu Vulkanismus und Erdbeben führt. Subduktion trägt wesentlich zur Recycling von Erdkrustenmaterial in den Mantel bei. Sie ist auch verantwortlich für die Bildung von Tiefseegräben und Gebirgsketten wie dem Himalaya.
Supernova
Eine Supernova ist die gewaltige Explosion eines Sterns am Ende seiner Lebenszeit, bei der enorme Mengen an Energie, Licht und Materie freigesetzt werden. Sie gehört zu den hellsten Ereignissen im Universum und kann für kurze Zeit so viel Licht abstrahlen wie eine ganze Galaxie. Es gibt zwei Haupttypen: Typ-Ia-Supernovae entstehen in Doppelsternsystemen, wenn ein Weißer Zwerg instabil wird, während Typ-II-Supernovae das Ergebnis des Kollapses massereicher Sterne sind. In dem explosiven Prozess werden schwere chemische Elemente wie Eisen, Gold und Uran gebildet und ins All hinausgeschleudert – ein wichtiger Beitrag zur Entstehung neuer Sterne, Planeten und letztlich auch Leben. Supernovae hinterlassen oft exotische Objekte wie Neutronensterne oder Schwarze Löcher und spielen eine zentrale Rolle im Kreislauf der Materie im Universum.
Supervulkane
Supervulkane sind besonders mächtige Vulkane, deren Ausbrüche weitaus stärker und zerstörerischer sind als die gewöhnlicher Vulkane. Sie schleudern bei einer Eruption mehr als 1.000 Kubikkilometer Magma, Asche und Gase in die Atmosphäre – genug, um weltweite Klimaveränderungen auszulösen. Im Gegensatz zu typischen Vulkankegeln sind Supervulkane oft durch riesige, eingestürzte Kraterstrukturen erkennbar, sogenannte Calderen. Zu den bekanntesten Supervulkanen zählen der Yellowstone-Vulkan in den USA, der Toba-Vulkan in Indonesien und der Campi Flegrei in Italien. Ein Ausbruch eines solchen Vulkans könnte globale Ernteausfälle, Temperaturrückgänge und massive Auswirkungen auf das Ökosystem sowie die Menschheit haben – deshalb werden sie weltweit intensiv überwacht.
T
Titan
Titan ist der größte Mond des Planeten Saturn und der zweitgrößte Mond im Sonnensystem – nur minimal kleiner als Ganymed. Mit einem Durchmesser von etwa 5.150 Kilometern ist er sogar größer als der Planet Merkur. Titan ist besonders faszinierend, weil er als einziger Mond eine dichte Atmosphäre besitzt, die hauptsächlich aus Stickstoff besteht und an die Ur-Erdatmosphäre erinnert. Auf seiner eisigen Oberfläche befinden sich Seen, Flüsse und Regen aus flüssigem Methan und Ethan, was ihn zu einem der erdähnlichsten Himmelskörper im Sonnensystem macht. Die NASA-Raumsonde Cassini und die Landeeinheit Huygens (ESA) lieferten ab 2005 detaillierte Daten über diesen fremdartigen, aber geologisch aktiven Mond – ein möglicher Kandidat für die Suche nach außerirdischem Leben.
Tornado
Ein Tornado ist ein extrem starker, rotierender Luftwirbel, der sich unterhalb einer Gewitterwolke bildet und bis zum Boden reicht. Er entsteht, wenn warme, feuchte Luft in Bodennähe auf kalte, trockene Luft in höheren Luftschichten trifft, wodurch starke Aufwinde und Turbulenzen entstehen. Diese Bedingungen führen dazu, dass sich eine rotierende Luftsäule – meist sichtbar als Trichterwolke – bildet, die mit großer Geschwindigkeit über das Land zieht und dabei erhebliche Schäden verursachen kann. Die Stärke eines Tornados wird mit der Fujita- oder der weiterentwickelten Enhanced-Fujita-Skala (EF-Skala) klassifiziert, die die Windgeschwindigkeit und das Ausmaß der Zerstörung berücksichtigt. Die Skala reicht von F0 (leichte Schäden, Windgeschwindigkeiten ab etwa 64 km/h) bis F5 (katastrophale Schäden, Windgeschwindigkeiten über 418 km/h).
Tropische Wirbelstürme
Tropische Wirbelstürme sind gewaltige, rotierende Sturmsysteme, die über warmen Meeren in tropischen Regionen entstehen. Sie entwickeln sich, wenn die Wassertemperatur mindestens 26 °C beträgt und feuchte, warme Luft aufsteigt, wodurch ein kräftiger Tiefdruckbereich mit starkem Wind und intensiven Regenfällen entsteht. In verschiedenen Regionen der Welt tragen sie unterschiedliche Namen: Hurrikan im Atlantik und Nordostpazifik, Taifun im Nordwestpazifik und einfach Zyklon im Indischen Ozean oder Südpazifik. Tropische Wirbelstürme können Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h erreichen und verursachen oft schwere Zerstörungen durch Sturmfluten, Überschwemmungen und Erdrutsche. Ihre Stärke wird meist nach der Saffir-Simpson-Skala (Kategorie 1 bis 5) eingestuft, wobei besonders starke Stürme ganze Regionen verwüsten können.
U
Uranus
Uranus ist der siebte Planet von der Sonne aus und gehört zu den Eisriesen im Sonnensystem. Er ist etwa 51.000 Kilometer im Durchmesser groß, besitzt eine bläulich-grüne Farbe durch Methan in seiner Atmosphäre und unterscheidet sich stark von den anderen Planeten, da er fast seitlich gekippt um die Sonne kreist – seine Rotationsachse liegt fast in der Umlaufbahn. Die Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, Helium und Methan, und es gibt Hinweise auf extreme Wetterphänomene und Stürme in seinen oberen Wolkenschichten. Uranus hat mindestens 27 bekannte Monde und ein schwaches Ringsystem, das nur durch moderne Teleskope sichtbar ist. Er wurde bisher nur einmal aus der Nähe besucht – von der Raumsonde Voyager 2 im Jahr 1986, die wichtige Daten über seine Struktur, Magnetfeld und Umgebung lieferte.
Urknall
Der Urknall ist die wissenschaftlich anerkannte Theorie zur Entstehung des Universums vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. Dabei entstand Raum, Zeit, Materie und Energie aus einem extrem dichten und heißen Zustand. Seitdem dehnt sich das Universum ständig aus. Hinweise auf den Urknall liefern unter anderem die kosmische Hintergrundstrahlung und die Rotverschiebung entfernter Galaxien.
V
Venus
Venus ist der zweite Planet von der Sonne und oft als „Schwesterplanet“ der Erde bezeichnet, da beide ähnlich groß und dicht sind. Ihre dichte Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid und erzeugt einen extrem starken Treibhauseffekt, der die Oberflächentemperaturen auf über 460 Grad Celsius ansteigen lässt – heißer als auf jedem anderen Planeten im Sonnensystem. Die Venus ist von dichten, giftigen Wolken aus Schwefelsäure umgeben, die das Sonnenlicht stark reflektieren und den Planeten sehr hell am Himmel erscheinen lassen. Aufgrund ihrer dichten Atmosphäre und extremen Bedingungen ist die Oberfläche der Venus sehr unwirtlich, geprägt von Vulkanen, Gebirgen und weitläufigen Ebenen. Die Erforschung der Venus erfolgt durch Raumsonden, die teils in der Atmosphäre operieren oder die Oberfläche kurzzeitig sondieren, wie die sowjetischen Venera-Missionen oder die NASA-Mission Magellan.
Voyager 1
Voyager 1 ist eine Raumsonde der NASA, die am 5. September 1977 gestartet wurde und ursprünglich zur Erforschung der äußeren Planeten des Sonnensystems gedacht war. Sie passierte 1979 Jupiter und 1980 Saturn und lieferte dabei bahnbrechende Bilder und Daten über deren Atmosphären, Monde und Ringe. Nach Abschluss ihrer Primärmission reiste Voyager 1 weiter in Richtung interstellarer Raum und ist seit 2012 das erste von Menschen gebaute Objekt, das die Heliopause – die Grenze des Sonnensystems – überschritten hat. Die Sonde sendet weiterhin wissenschaftliche Daten zur Teilchendichte und zu magnetischen Feldern aus dem interstellaren Raum zur Erde. An Bord befindet sich außerdem die berühmte Goldene Schallplatte, die Informationen über die Menschheit und die Erde enthält – gedacht als Botschaft für mögliche außerirdische Zivilisationen.
Voyager 2
Voyager 2 ist eine Raumsonde der NASA, die am 20. August 1977 – also noch vor ihrer Schwestersonde Voyager 1 – gestartet wurde. Im Gegensatz zu Voyager 1 flog Voyager 2 an allen vier äußeren Planeten des Sonnensystems vorbei: Jupiter (1979), Saturn (1981), Uranus (1986) und Neptun (1989) – bisher die einzige Sonde, die Uranus und Neptun aus nächster Nähe untersucht hat. Dabei lieferte sie spektakuläre Aufnahmen und wertvolle Daten über Atmosphären, Magnetfelder, Ringe und Monde dieser Planeten. Seit 2018 befindet sich Voyager 2 ebenfalls im interstellaren Raum, nachdem sie die Heliopause durchquert hat. Auch sie trägt eine Goldene Schallplatte mit Informationen über die Erde und die Menschheit, als interstellare Botschaft an potenzielle außerirdische Zivilisationen.
Vulkanismus
Vulkanismus bezeichnet das Aufsteigen von Magma aus dem Erdinneren zur Oberfläche, wo es als Lava austritt. Vulkane entstehen meist an Plattengrenzen, besonders bei Subduktionszonen oder mittelozeanischen Rücken. Der austretende Magma kann explosive Eruptionen verursachen oder langsam als Lava fließen. Vulkanismus trägt zur Bildung neuer Landmassen und zur Veränderung der Erdoberfläche bei. Außerdem beeinflusst er das Klima durch die Freisetzung von Gasen und Asche in die Atmosphäre.
W
Wetter
Wetter beschreibt den aktuellen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort und Zeitpunkt. Es umfasst Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Wind, Niederschlag und Bewölkung. Das Wetter kann sich von Stunde zu Stunde oder Tag zu Tag ändern und beeinflusst unseren Alltag direkt – zum Beispiel durch Sonne, Regen, Schnee oder Sturm. Wettervorhersagen helfen, bevorstehende Bedingungen abzuschätzen und sich darauf vorzubereiten. Im Gegensatz zum Klima betrachtet das Wetter kurzfristige Veränderungen, während das Klima langfristige Durchschnittswerte beschreibt.
Wetterextreme
Wetterextreme sind außergewöhnlich starke oder seltene Wetterereignisse, die deutlich von den normalen klimatischen Bedingungen einer Region abweichen. Dazu zählen unter anderem Hitzewellen, Kälteeinbrüche, Starkregen, Dürren, Schneestürme, Tornados, Orkane und Hagelunwetter. Solche Ereignisse können enorme Auswirkungen auf Mensch, Natur und Infrastruktur haben, etwa durch Überschwemmungen, Ernteausfälle, Stromausfälle oder gesundheitliche Gefahren. In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler eine Zunahme bestimmter Wetterextreme beobachtet, was unter anderem auf den Klimawandel zurückgeführt wird. Wetterextreme stellen weltweit eine wachsende Herausforderung für Gesellschaften, Katastrophenschutz und Umwelt dar.